Die Tour de Suisse hält erstmals in Regensdorf
Die 87. Tour de Suisse kommt in die Region Furttal und Rümlang. Und Regensdorf wird gar zum Etappenort. Der Bereich um die Sportanlage Wisacher wird am Montag, 10. Juni, ein Etappen-Zielort sein.
Harry Huwyler vom organisierenden RSC Regensdorf. Bild: Richard Stoffel
Die 87. Tour de Suisse kommt in die Region Furttal und Rümlang. Und Regensdorf wird gar zum Etappenort. Der Bereich um die Sportanlage Wisacher wird am Montag, 10. Juni, ein Etappen-Zielort sein.
Regensdorf/Rümlang. Der vor rund zwei Monaten von der Gemeinde Regensdorf beauftragte lokale Radsportclub Regensdorf mit Klub-Präsident Harry Huwyler an der Spitze bildet das OK in Regensdorf. Erstmals in der Geschichte der Tour de Suisse überhaupt wird mit Regensdorf eine Gemeinde im Furttal Etappenort dieser traditionsreichen Landesrundfahrt sein. Vielfach war der Anstieg über Regensberg vom internationalen Profi-Fahrerfeld befahren worden - sowohl von der Tour de Suisse als auch von der mittlerweile eingestellten Meisterschaft von Zürich, der sogenannten Züri-Metzgete. «Regensdorf ist eine traditionsreiche Rad-Hochburg mit seinen vielen Hügeln. Jeder Radsport-Begeisterte kennt das Furttal. Wir trauen deshalb dem lokalen OK und der Bevölkerung zu, den Tag zu einem richtigen Fest werden zu lassen». sagt Ueli Anken, der Medienchef der Schweizer Landesrundfahrt, gegenüber dem «Furttaler».
Die Tour de Suisse steht vom 9. bis 18. Juni im Programm. Sie führt über mehr als 1300 Kilometer durch alle Landesteile und teilweise ins angrenzende Ausland. Die «Regensdorfer Etappe» wird im liechtensteinischen Vaduz gestartet. Von dort geht es über den Kerenzerberg und den Ricken, danach Richtung Mosnang und Bichelsee in Richtung Zürcher Unterland über Rümlang und Katzenrüti. Danach weiter nach Watt und Regensdorf, an dessen Zentrum vorbei Richtung Dällikon. Und dann erstmals zum Zielgelände und von dort mit einer Zusatzschlaufe in der Region von rund 20 Kilometern inklusive Regensberg. Und schlieslich ein zweites Mal ins Zielgelände, einfach von der anderen Seite her via Buchs. Gesamthaft sind an diesem Tag 193 km und 2500 Höhenmeter zu bewältigen. Am Folgetag wird das Rennen von Steinmaur aus fortgesetzt.
Der gesamte Tour-de-Suisse-Tross wird für rund 900 Logiernächte sorgen. Die entsprechenden Unterbringungsmöglichkeiten werden auf die Region bis ins Limmattal hinein aufgeteilt, wobei ein Grossteil der Logiernächte auf Regensdorf und die Umgebung von Rümlang entfallen. Die Profiteams reisen heutzutage mit zwei Sattelschleppern für Material und Wohnmobil an, hinzu kommen rund drei weitere Autos pro Team.
Vom Regensdorfer OK stellte sich OK-Präsident Harry Huwyler den Fragen des «Furttalers». Der ehemalige Lehrer und Schulleiter ist passionierter Radfahrer und Neu-Pensionär. Und als «Gümmeler» vor allem auch Präsident des lokalen Radsport-Clubs Regensdorf. «Wenn ich nicht pensioniert wäre, könnte ich die Organisation gar nicht stemmen. Momentan investiere ich rund zwei Tage pro Woche in die Tour de Suisse», sagt Huwyler.
Die Gemeinde Regensdorf unterstütze das OK von der Infrastruktur her und auch finanziell. «Dennoch müssen wir vom OK noch zwischen 40000 und 50000 Franken Sponsorengelder organisieren. Wir haben schon einen rechten Teil beisammen und sind im OK weiter mit Vollgas dran.» Das OK umfasst ein gutes Dutzend radsportbegeisterter Personen. Ressorts wie Sicherheit, Verpflegung, Animation, Finanzen, Sponsoren, Medien und Marketing mussten besetzt werden. Bei der Sicherheit gibt es allein drei Zuständige. «Da müssen beispielsweise auch alle Anwohner der gesperrten Wisacher-Strasse 'ins Boot' geholt worden.» Verschiedene Firmen oder Betriebe sind dort betroffen, deren Einverständnis eingeholt worden muss.
Bereits am 9. Juni wird es in Regensdorf ein Fest mit der Gemeinde inklusive Festwirtschaft geben, darin integriert sind auch Feierlichkeiten für die Neuzuzüger der Gemeinde. Ebenso sind Schüler-Rennen geplant. Am Tag X wird mit 100 Helfern kalkuliert. 100 bis 200 Soldaten sind zudem unterwegs für die Streckensicherung zuständig. Der gesamte TdS-Tross wird rund 300 Motorfahrzeuge umfassen, die in der Umgebung von Regensdorf eine Parkmöglichkeit erhalten werden. Entsprechende Flächen sind in Industriegebieten rund um Regensdorf vorgesehen. Ebenso für die nicht mit den öffentllichen Verkehrsmitteln anreisenden Zuschauer. «Zum Glück haben wir in Regensdorf viel Industrie. Am Sonntag wäre es aber noch einfacher, weil dann die Parkplätze nicht benötigt würden», sagt Huwyler.
Schwer zu kalkulieren ist bei der Regensdorfer TdS-Premiere der Zuschauer-Aufmarsch. Laut Huwyler wird vieles vom Wetter abhängen. Ein verstärktes Aufkommen scheint auch aufgrund der Nähe zur Stadt Zürich gegeben, auch wenn der frühe Montagabend hiefür nichr zwingend der attraktivste Termin ist. Laut dem TdS-Medienverantwortlichen Ueli Anken sei es aber nicht falsch, mit einigen tausend Zuschauern zu rechnen.
Richard Stoffel
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